KEPPELN Volles Haus bei den Agrargesprächen der Volksbanken im Kreis Kleve: Gut 70 Teilnehmer aus den Reihen der Kreisbauernschaften und Landwirtschaftskammer (LWK) haben sich bei Fachvorträgen über die jüngsten Entwicklungen im Agrobusiness informiert.
Gestartet wurde mit einer Besichtigung des Kartoffelerzeugerbetriebs Graf in Keppeln. Über 600 Hektar werden vom Spezialbetrieb bewirtschaftet. Die Teilnehmer waren besonders beeindruckt von den zwei großen Lagerhallen, in denen jeweils 3.000 Tonnen Kartoffeln gelagert werden können.
Anschließend ging es in die Bürgerbegegnungsstätte „Zur Dorfschule“ nach Keppeln. „Die Agrarbranche ist Wirtschaftsmotor der Region. Die Volksbanken im Kreis Kleve finanzieren als starker Partner die Landwirtschaft aktuell mit gut 470 Millionen Euro“, machte Johannes Janhsen, Vorstandsmitglied der Volksbank an der Niers, in seiner Begrüßung die hohe Bedeutung der Agrar- und Gartenbaubetriebe für die Heimatregion deutlich.
Agrargespräche mit hoher Resonanz – „Der Kreis Kleve ist das Kartoffelland!“


Diese Gedanken wurden im Vortrag von Dr. Franz-Josef Stork, Geschäftsführer der Kreisstellen Kleve und Wesel der LWK Nordrhein-Westfalen, weiter ausgeführt. „Mehr als 12.000 Menschen und damit mehr als 12 Prozent aller Beschäftigten im Kreis Kleve arbeiten im Agrobusiness, davon alleine 5.000 in der Primärproduktion Landwirtschaft und Gartenbau“, schilderte Stork die Ausgangslage. In NRW sei damit der Kreis Kleve der Landkreis mit der höchsten Wertschöpfung in der Landwirtschaft. In einem weiteren Punkt sei der Kreis Kleve ebenfalls führend: „Mit 5.397 Hektar gibt es keinen Kreis in NRW, in dem so viel Fläche mit Kartoffeln angebaut wird. Der Kreis Kleve ist das Kartoffelland“ führte Stork aus. Doch auch für die Landwirtschaft gelte, dass die Strukturen sich weiterhin im Wandel befinden. Stork abschließend: „Zukunft heißt auch, dass bestimmte landwirtschaftliche Produktionsweisen und Tierhaltungssysteme sich verändern werden.“
Großen Einfluss auf die Landwirtschaft haben beispielsweise die Vorgaben zum Gewässerschutz. Klaus Eberhard, Reinhard Kemper, Anna Janßen und Barbara Mindermann von der Landwirtschaftskammer stellten die aktuelle Situation dar und informierten über die Beratungsleistungen im Zuge der Umsetzung der Wasserrahmen-Richtlinie der EU. „Die Beratung zum Thema Wasserschutz ist für die Betriebe kostenfrei und beinhaltet neben Nährstoffvergleichen auch die Erstellung eines Nährstoffkonzepts sowie eine Düngeplanung“, stellte Mindermann heraus. Darüber hinaus umfasst sie eine Beratung zu Fördermöglichkeiten und eine Unterstützung bei der Beantragung von Fördermaßnahmen. Janßen stellte beispielhaft einige Pilotbauernhöfe vor, auf den die verschiedenen Maßnahmen zum Grundwasser- und Oberflächenwasserschutz angewendet und auf ihre Wirksamkeit untersucht werden.
„Alles in allem waren die Agrargespräche eine runde Veranstaltung“, waren sich die Teilnehmer zum Ende des Tages einig.